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Der nächste Krieg steht vor der Türe. Europa lernt einen neuen Namen fürchten: Napoleon Bonaparte. Frankreich schickt sich an Europa kontrollieren zu wollen. Als 1796 Napoleon nach der Eroberung von Mantua einen Appell an die Tiroler richtet, sie sollen den Durchmarsch nach Osten nicht behindern, ist die Tiroler Landespolitik alarmiert.

Die Botschaft Napoleons klingt für die Tiroler arrogant und provokativ: sollte Tirol Frankreich Widerstand leisten und Napoleon am Durchmarsch Richtung Osten hindern, werde auch Tirol angegriffen. Die Tiroler beginnen sich nach dem Aufruf zu organisieren. Dem Willen Napoleons wird nicht Rechnung getragen. Als die Franzosen von Süden nach Tirol vorstoßen, gibt es Krieg.

Unmittelbar nach dem Einmarsch beschließt der Tiroler Landtag den Einsatz der Landesscharfschützen und der Milizen. Die Kämpfe toben zunächst in Welschtirol, der heutigen Provinz Trient. Ende 1796 müssen sich die französischen Truppen nach mehreren Niederlagen wieder nach Mantua zurückziehen. Inzwischen sind auch österreichische Truppen zur Verstärkung in Tirol angekommen. Während die Tiroler die Südgrenze im Auge behalten, versuchen die österreichischen Truppen Mantua einzunehmen, scheitern jedoch im Jänner 1797. Durch die Schwächung der Österreicher wagen die Franzosen eine Gegenoffensive und dringen Ende Jänner bis nach Trient vor. Am 23. März fällt Bozen, einen Tag später Klausen, am 25. März übernehmen sie Brixen.

Im Zuge ihrer Organisierung gegen die Franzosen müssen die Tiroler auch ihre Grenzbefestigungen in Ordnung bringen. Dabei rächt sich die Politik von Joseph II. Tirol muss Festungsanlagen vom Haus Habsburg zurückkaufen – so etwa auch die Festung Scharnitz mit der Leutascher Schanze. Aufwendig werden beide in Stand gesetzt. Neubauten und Erweiterung kosten ca. 163.000 Gulden.

Ende der 1790er-Jahre müssen sich die Franzosen zwar vorübergehend aus Tirol zurückziehen. Neue Offensiven werden aber von Südwesten und Nordwesten her gestartet: im Juli 1800 muss bereits Ehrenberg gegen französische Angriffe verteidigt werden.

Die drohende Gefahr, dass der Krieg auch bis nach Scharnitz kommt, lässt die Porta Claudia zu ihrem größten Umfang in ihrer Geschichte wachsen. Und so fühlt man sich um 1800 bereit den nächsten Angriff abwehren zu können.