General Maffei

Wer ist der Mann, der die Bayern in Tirol kommandiert und beim Rückzug alle Befestigungen zerstören lässt? General Alessandro Maffei, geboren am 3. Oktober 1662, stammt aus Verona. Als Spross eines italienischen Grafengeschlechts gelangt er auf Fürsprache seiner Mutter im Alter von neun Jahren an den bayerischen Hof. Hier wächst er gemeinsam mit dem jungen Kurfürsten Max Emanuel auf und ist dadurch freundschaftlich mit ihm verbunden.

Maffei nutzt die Möglichkeiten, die ihm das Leben am Hof bietet. Er tritt in die Armee ein und macht sich 1683 im Türkenkrieg einen Namen. Als Oberstleutnant kämpft er im Pfälzischen Erbfolgekrieg, gerät allerdings für über ein Jahr in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 1695 wird er zum Oberst befördert.

Schließlich erhält er das Kommando über ein Regiment aus 5.000 Soldaten. Im Range eines Generalwachtmeisters führt er sie im Auftrag seines Kursfürsten und Freundes Max II. Emanuel in den Kampf und 1703 auch nach Scharnitz.

Nach dem „Bayerischen Rummel“ wird Maffei 1704 zum Kommandanten der Haupt- und Residenzstadt München ernannt. Ein Posten, der ihm jedoch wenig Glück bringt. Noch im Sommer desselben Jahres drängen die österreichischen Truppen unter dem Kommando Prinz Eugens mit ihren Verbündeten die französisch-bayrischen Kampfverbände hinter den Rhein und besetzen Bayern.

Nach dieser Niederlage flieht Max II. Emanuel nach Brüssel, Maffei aber bleibt in München und muss die Demobilisierung der bayerischen Armee überwachen. Erst danach darf er seinem König ins Exil folgen.

1710 kehrt Maffei in den aktiven Dienst zurück. Als Generalfeldmarschall im Dienste der kaiserlich-österreichischen Truppen nimmt er 1717 an der Eroberung Belgrads im Rahmen der Türkenkriege teil Zwei Jahre darauf scheidet er mit Eintritt in seinen Ruhestand aus dem aktiven Dienst aus. Maffei stirbt 1730 in München.