Einkehr an der Isar

Wir sind nun vom Kreuzweg aus auf der Porta-Claudia-Straße entlang bis zur Kirche gegangen. Dass die Straße Porta-Claudia-Straße heißt, hat damit zu tun, dass an ihrem Ende ein Weg zur Porta Claudia hinaufführt. Nunmehr stehen wir an der Isarbrücke, direkt an der frühen Grenze, wo schon im 16. Jahrhundert Zölle eingehoben und Durchreisende kontrolliert wurden.

Dabei ist nicht die Kirche das älteste Gebäude um uns herum, sondern das Gasthaus Goldener Adler. Schon im 15. Jahrhundert befand sich hier ein Hof, der urkundlich erwähnt im Jahre 1473 dem Pfleger der Burg Schlossberg als Erblehen verliehen wurde. 1675 wurde aus dem Hof eine Wirtstaverne. Man kann sich gut vorstellen, dass sie für die Straße und Grenze passierende Händler und Reisende eine willkommene Rastmöglichkeit war, gab es doch an der Grenze über die Isarbrücke schon seit 1611 ein Wachhäuschen mit Absperrung und auch Zölle wurden eingehoben, sehr zum Ärgernis der Werdenfelser Fuhrleute.

Mit dem Bau der ersten Befestigungsanlage unter Claudia de Medici 1633 hielten sich an diesem Ort weitaus mehr Menschen auf als zuvor. Aus wirtschaftlicher Sicht der ideale Standort für ein Wirtshaus.

Blickt man auf die andere Seite der Isar, dann sehen wir hier genauso wie zuvor am Kalvarienberg die Geländeformation mit ihren Steigungen. Versetzt man sich in das 17. Jahrhundert zurück, kann man sich aufgrund der Anordnung der heutigen Gebäude auf der anderen Seite der Isar gut vorstellen, dass hier Palisaden, Zäune und Grenzbefestigungen errichtet waren.

Blicken wir zurück auf den Berg im Westen, wo wir vorher waren, erkennen wir sehr gut, welche gute Lage das Fort Sankt Nokolo dort hatte und wie es von dort aus möglich war alles im Tal im Blick zu haben.