Die Stallungen

Wir erreichen nun einen Bereich, der von den Einheimischen seit jeher als „bei den Stallungen“ bezeichnet wurde. Es ist dies der dritte Bauteil der Wehranlage und die vorletzte Bastion vor dem obersten Felsvorsprung. Wie auch die letzte und oberste Bastion verfügt diese über einen Kasemattenkomplex, in die Erde bzw. den Fels getriebene Verteidigungsräume. Darüber sind Wehrgänge zu sehen.

Insgesamt waren es einmal drei Räume, die so gut geschützt waren, dass sie auch heftigen Beschuss aushalten sollten. Dass einer der Räume heute noch so gut erhalten ist, obwohl die Porta Claudia 1805 gesprengt wurde, dient als eindrucksvoller Beweis.

Errichtet wurden diese Anlagen ebenso wie die weiter oben liegenden Kasematten in den 17760er- bzw. 1770er-Jahren, im Zuge des Ausbaus der Festung. Heute geht man davon aus, dass in den Gewölben Munition, aber auch Nahrung und verschiedene Gegenstände gelagert wurden. Sie dienten als Magazin. In der Mitte dieses Platzes, heute nicht mehr sichtbar, gab es ein Wachhaus. Der Begriff der „Stallungen“ lässt vermuten, dass Waren, Vorräte, Waffen und Munition mit Tieren die Wege hinauf gebracht wurden und diese nicht sofort wieder in den Ort zurückkehrten, sondern auch in diesem Bereich versorgt wurden und blieben. So lange, bis ihr nächster Einsatz kam und Nachschub von Versorgungsgütern wie Lebensmittel und Wasser besorgt werden musste. Der Überlieferung nach, wurden die Tiere in einem Anbau der Wachstube untergebracht. Vermutlich war der Anbau aus Holz. Nähern wir uns dem Gewölbebau, sehen wir auch auf einen weiteren Zugang zu den Vorwerken, diesmal von oben. Zwischen dieser dritten Bastion und dem Vorwerk befand sich ein gewinkelter Verbindungsgang, der heute noch erhalten ist. Wenn man diesen Bauteil betrachtet, fallen auch immer wieder die Schießscharten auf, die sich im Mauerwerk befinden.