Die letzte Schlacht

1805 bringt der dritte Koalitionskrieg neue Allianzen hervor: Bayern und Württemberg sind nun mit Frankreich verbündet. Österreich ist durch eine bittere Niederlage militärisch geschwächt und muss seine Truppen zusammenziehen. Tirol wird sich selbst überlassen. Ein schwerer Fehler, vermuten Franzosen und Bayern, die ihre Chance gekommen sehen, das Land einzunehmen.

Am 4. November 1805 finden hier auf diesem Boden und an der Leutascher Schanze die schwersten Kämpfe zwischen den französisch-bayerischen Truppen und den Tirolern statt. Während bei der Porta Claudia rund 900 Männer unter dem Kommando von Oberstleutnant Robert von Swinburne stehen, rücken zehn Mal so viele Bayern und Franzosen unter der Führung von Marschall Ney gegen Scharnitz vor. Trotz dieser erheblichen militärischen Unterlegenheit schaffen es die Tiroler aber, die Einnahme der Porta Claudia abzuwehren. 1.800 französische Soldaten und einhundert Tiroler lassen bei dem Kampf jedoch ihr Leben.

Wie beim „Bayerischen Rummel“ hundert Jahre zuvor greifen die Franzosen nun auf die Strategie zurück, die Schleichwege um die Porta Claudia zu nutzen. Wieder ist es ein Einheimischer aus Mittenwald, der sie über einen Bergweg über die Grenze führt. Damit umgehen Teile des französischen Heeres die Festung und greifen sie von hinten an. Die Tiroler sind jetzt eingekesselt, sie müssen kapitulieren. Der Weg, den die Franzosen diesmal genommen haben, ist bis heute als „Franzosensteig“ bekannt.

Der Fall der Porta Claudia hat schwerwiegende Folgen für gesamt Tirol. Marschall Ney rückt über Seefeld hinunter ins Inntal vor und marschiert am 5. November 1805 in Innsbruck ein. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Am 2. Dezember verliert Österreich die Schlacht bei Austerlitz und muss im Frieden von Pressburg Tirol an Bayern abtreten.

Nun zeigt sich, dass Napoleon die militärischen Demütigungen durch die Tiroler nicht vergessen hat. Tirol soll zerschlagen werden. Der Name wird verboten, das Land in die drei bayerischen Verwaltungskreise Inn, Etsch und Eisack gegliedert. Der Landtag wird aufgelöst.

Auch vor der Porta Claudia machen die Besatzer nicht halt. Sie soll als Bollwerk und Symbol des Tiroler Widerstandes dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Bayern sprengen und schleifen die Festung. Der Schaden ist weitaus größer als beim „Bayerischen Rummel“ hundert Jahre zuvor.