Das Wehr

Wir verlassen den Bereich der Kaserne und spazieren die Isarpromenade entlang. Hier auf der Isar-Promenade finden wir einen der besten Ausblicke, um uns vorstellen zu können, wie früher das Wasserwehr und die dazugehörige Brücke verlaufen ist.

Hinter den Mauern befanden sich Brücken, die von der Festung über die Isar führten. Aber das Mauerwerk der Torbastion und jenes der Isarbastion, die sich westlich den Berg hinauf zieht, waren auch durch ein Wehr miteinander verbunden. Dieses Wehr, das man auch auf den verschiedenen Modellen der Porta Claudia erkennen kann, war nicht nur ein Hindernis, das für einen Angreifer eines Wassersperre darstellte, sondern mit dem man auch die Ableitung der Isar zum Wassergraben regulieren konnte.

Die Brücke über dem Wehr diente sowohl als Verbindung zwischen den beiden Festungsteilen als auch als zusätzlicher Verteidigungsbereich gegen einen heranrückenden Feind. Gerade das Modell in Oberammergau, obwohl es nicht maßstabgetreu ist, zeigt gut, wie das Wehr einst ausgesehen haben muss.

Sieht man auf die andere Seite der Isar, kann man das Mauerwerk noch gut erkennen, das zum Wehr und seiner Befestigung gehörte. Es gab insgesamt zwei Bereiche des Wehrs, den nördlichen mit einer Schleuse zum Fluten des Grabens und einen südlicheren, über den ebenfalls eine Brücke führte und der durch die links der Isar empor führenden Befestigungsbereiche gesichert war.

Heute fließt die Isar ungehindert von Scharnitz nach Mittenwald und füllt unterwegs auch keine Wassergräben mehr.