Der spanische Erbfolgekrieg

In diesem Krieg stehen England und die Niederlande an der Seite Österreichs, gemeinsam Gründer der Haager Großen Allianz. Mit Frankreich verbünden sich Savoyen, das Kurfürstentum Bayern, später auch Siebenbürgen und ungarische Adelige, die ihrerseits eine Chance wittern, sich an einem Aufstand gegen die Habsburger zu beteiligen.

Bayern wird von Kurfürst Max II. Emanuel regiert, einem Mann, der bis zu diesem Konflikt auf Seiten Habsburgs war. Im Großen Türkenkrieg ist er als Feldherr im Dienste des Kaisers gestanden, seit 1692 ist er unter den Habsburgern Generalstatthalter der Spanischen Niederlande. Dort hat er für das österreichische Herrscherhaus gekämpft, dessen Interessen im Pfälzischen Erbfolgekrieg vertreten und sogar bayerische Finanzmittel in den Spanischen Niederlanden investiert.

Der Tod seines erst sieben Jahre alten Sohnes 1699 hinterlässt aber Spuren bei Max II. Emanuel. Hat er seinen Sohn und damit seine Familie schon als Herrscher über Spanien gesehen, so sind diese Träume nun mit dem Kurprinzen begraben. Im aufkommenden Streit zwischen den Habsburgern und den Bourbonen trifft Max II. Emanuel eine Entscheidung: Um selbst zumindest einen Teil des spanischen Gebietes zu erhalten, verbündet er sich 1701 mit den Franzosen, gegen die er noch wenige Jahre zuvor Krieg geführt hat.

Nach diesem Pakt mit Frankreich kehrt Max II. Emanuel von den Niederlanden nach Bayern zurück. Hier stellt er ein 27.000 Soldaten starkes Heer gegen Österreich auf.

Der Krieg bricht im Juli 1701 mit dem Angriff der Truppen Prinz Eugens von Savoyen auf die Franzosen aus. Italien, Deutschland und Spanien werden zu seinen Schlachtfeldern. Die Franzosen übernehmen von Süden her Gebiete in Italien. Sie haben den Plan, nach Tirol vorzustoßen, um sich hier mit den Bayern zu vereinen und dann nach Osten Richtung Wien zu ziehen. Zwei Jahre nach seinem Ausbruch erreicht der Krieg damit auch Tirol.