1714: Das Ende des Krieges

Nach dem „Bayerischen Rummel“ wütet der Spanische Erbfolgekrieg noch weitere elf Jahre. Wie so oft in der Geschichte ist er Auslöser für weitere kriegerische Auseinandersetzungen gewesen. Zugleich hat es aber auch bewaffnete Konflikte gegeben, die zwar unabhängig von der Frage der spanischen Erbfolge entstanden sind, sich dann aber damit vermischt haben. Wie im Dreißigjährigen Krieg sind so, einer Kettenreaktion gleich, viele europäische Staaten in den Spanischen Erbfolgekrieg hineingezogen worden. Zeitgleich sind die Türkenkriege, der Nordische Krieg und zwischen den Seefahrermächten auch Kämpfe in den Kolonien ausgetragen worden. All diese Konflikte haben die Regenten in ihren Entscheidungen und Handlungsweisen beeinflusst.

Erst 13 Jahre nach Kriegsausbruch schließen der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und der König von Frankreich Frieden. Die beiden setzen einen Verhandlungsprozess mit allen Kriegsparteien in Gang. Am 7. September 1714 nehmen diese den Frieden von Baden an.

Im Jahr darauf darf Max II. Emanuel von Bayern in seine Heimat zurückkehren. Um sich gegenüber dem Kaiser zu rehabilitieren, stellt er 1717 bayerische Truppen in den Türkenkriegen. Zwistigkeiten begleiten den Wittelsbacher aber weiter, wenngleich es nun Probleme mit seinen verschiedenen Familienzweigen sind. 1726 stirbt der Kurfürst an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Sohn Karl Abrecht versucht noch, die Großmachtträume seines Vaters weiterzuführen. Erst sein Enkel Maximilian III. Joseph gibt diese ab 1745 endgültig auf. Er kümmert sich in Bayern fortan um innere Reformen. Österreich ist zu dieser Zeit im Osten und Süden in Konflikte verwickelt. Es hat den Anschein, als kehre in Tirol und Bayern nun Frieden ein.

Im Spanischen Erbfolgekrieg haben sich die Österreicher nicht durchgesetzt. Mit Philipp von Anjou besteigt die Linie der Bourbonen den spanischen Thron und behält ihn mit Unterbrechungen bis zum heutigen Tage.