Die Front vor Scharnitz

Nachdem Loison mit seinen Soldaten nach Leutasch aufgebrochen ist, lässt Marschall Ney hier, wo wir gerade sind, seine Geschütze in Position bringen. Die Armee ist ostseitig vor Scharnitz in Stellung gegangen. Ney fordert die Tiroler erneut zur Kapitulation auf. Diese antworten darauf mit einem dritten Ausfall, den seine Kämpfer abwehren können.

Swinburne beobachtet die Franzosen. Dann wendet er sich an seine Truppe und schwört sie auf ein hartes Gefecht ein. Es ist der Namenstag von Erzherzog Karl. In seinem Namen sollen die Tiroler kämpfen und für Namenspatron und Erzherzog die Festung halten. Swinburne packt seine Männer bei ihrer Ehre. Es gelingt ihm, die Moral der Truppe trotz der französisch-bayerischen Übermacht zu heben und sie anzuspornen, die Angreifer zurückzuschlagen.

Auf der anderen Seite gibt Ney den Befehl, die Festung Scharnitz sturmreif zu schießen. Doch den Tirolern gelingt es, die Geschütze auszuschalten. Ney befiehlt nun seiner Infanterie einen Sturmangriff auf das Vorwerk der Porta Claudia. Die Franzosen treffen in einem heftigen Gefecht am westlichen Flügel auf die Artillerie der Tiroler und schalten sie aus. Sie dringen in den Graben vor und schaffen Sturmleitern heran, um die Festung zu erklimmen. Swinburne und seine Leute können die Stürmenden aber zurückschlagen. Ney befiehlt einen weiteren Angriff, diesmal weiter hangseitig im Westen der Anlage. Das ehemalige Blei-Bergwerk dient ihm als Startpunkt für diese Offensive. Den Eingang in dieses Bergwerk können wir heute noch sehen.

Die Tiroler schlagen die Franzosen aber wieder zurück. Insgesamt wehren sie an diesem Tag acht Angriffe auf die Porta Claudia ab. Bei Einbruch der Dämmerung, im November ist dies bereits am späteren Nachmittag, sind 1.800 Angehörige der französisch-bayerischen Armee vor den Toren der Porta Claudia gefallen. Die erschöpften Kämpfer bergen die Leichname ihrer Kameraden und tragen sie in Heustadeln im Ried zusammen, wo sie sie verbrennen. Danach ziehen sich Franzosen und Bayern nach Mittenwald zurück.